Was tun gegen Spielsucht?

Glücksspiele können eine aufregende und unterhaltsame Freizeitbeschäftigung sein, die viele Menschen genießen. Für manche Menschen entwickelt sich das Glücksspiel jedoch zu einer zwanghaften Sucht, die ihr Leben in vielerlei Hinsicht beeinflusst. Glücksspielsucht, auch pathologisches Spielen oder Spielsucht genannt, ist eine ernste Erkrankung, die finanzielle, soziale und psychische Folgen haben kann. In dieser Einführung werden wir uns mit den Grundlagen der Glücksspielsucht befassen, einschließlich der Anzeichen und Symptome, der möglichen Ursachen und der Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen und die Gesellschaft.

Warum kann man von Glücksspielen süchtig werden?

Es gibt mehrere Faktoren, die dazu beitragen können, dass Menschen von Glücksspielen abhängig werden:

  1. Belohnungssystem im Gehirn: Glücksspiel aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn. Jedes Mal, wenn eine Person gewinnt, werden Neurotransmitter wie Dopamin ausgeschüttet, die ein angenehmes Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks erzeugen. Das Gehirn beginnt, diese Belohnung zu verknüpfen, und es entsteht eine starke Motivation, das Glücksspiel fortzusetzen, um diese Belohnung immer wieder zu erleben.
  2. Verstärkender Charakter des Glücksspiels: Glücksspiele sind so konzipiert, dass sie verstärken. Die Ungewissheit des Gewinns und die gelegentlichen großen Gewinne verstärken das Verlangen nach mehr. Die Möglichkeit, schnell und einfach Geld zu gewinnen, kann einen unwiderstehlichen Reiz ausüben.
  3. Flucht und emotionale Bewältigung: Glücksspiel kann für manche Menschen eine Möglichkeit sein, vor Problemen, Stress oder unangenehmen Gefühlen zu fliehen. Glücksspiel bietet eine vorübergehende Ablenkung und kann als Bewältigungsmechanismus dienen, um schwierige Emotionen zu unterdrücken oder zu entfliehen.
  4. Soziale Faktoren: Glücksspiel kann in der Gesellschaft als normale Aktivität angesehen werden, und der soziale Druck, an Glücksspielen teilzunehmen, kann dazu führen, dass Menschen damit beginnen und abhängig werden. Auch die Verfügbarkeit von Glücksspielmöglichkeiten, sei es in Casinos, auf Online-Plattformen oder bei Lotterien, trägt zur Entstehung von Sucht bei.
  5. Gehirnchemie und genetische Prädisposition: Es wird vermutet, dass genetische und neurochemische Faktoren die Suchtanfälligkeit beeinflussen können. Menschen mit einer Familiengeschichte von Suchterkrankungen oder einer Veranlagung zu impulsivem Verhalten können ein höheres Risiko haben, glücksspielsüchtig zu werden.
Die Kombination dieser Faktoren kann dazu führen, dass Menschen die Kontrolle über ihr Spielverhalten verlieren und in die Spielsucht abgleiten. Es ist wichtig zu beachten, dass Glücksspielsucht eine komplexe Erkrankung ist, bei der individuelle Unterschiede und persönliche Umstände eine Rolle spielen können.

Was denken Spielsüchtige?

Glücksspielsüchtige können verschiedene Gedanken haben, die ihre Sucht beeinflussen. Nachfolgend sind einige häufige Gedanken aufgeführt, die bei Menschen mit einer Glücksspielsucht auftreten können:

  1. Verlangen zu spielen: Spielsüchtige haben oft ein starkes Verlangen oder einen Drang zu spielen. Sie können zwanghaft an das Glücksspiel denken und haben Schwierigkeiten, ihre Gedanken davon abzuwenden.
  2. Illusion der Kontrolle: Spielsüchtige können glauben, dass sie das Glücksspiel kontrollieren können und in der Lage sind, Verluste auszugleichen. Sie können fälschlicherweise glauben, dass ihre Spielentscheidungen tatsächlich Einfluss auf das Ergebnis haben, obwohl Glücksspiele in der Regel rein zufällig sind.
  3. Gewinnmentalität: Viele Glücksspielsüchtige glauben, dass sie ihre Verluste irgendwann wieder ausgleichen können, wenn sie nur weiterspielen. Sie glauben, dass ein großer Gewinn nur einen Schritt entfernt ist und halten an dieser Hoffnung fest, auch wenn sie bereits große Verluste erlitten haben.
  4. Verleugnung: Ein häufiger Gedanke bei Spielsüchtigen ist die Verleugnung des Problems. Sie können ihre Sucht rationalisieren, bagatellisieren oder ignorieren. Sie können glauben, dass sie das Glücksspiel unter Kontrolle haben oder dass ihr Spielverhalten harmlos ist, auch wenn die Realität das Gegenteil zeigt.
  5. Flucht und Bewältigung: Glücksspielsüchtige können das Glücksspiel als Flucht vor persönlichen Problemen, Stress, Angst oder emotionaler Belastung betrachten. Sie können glauben, dass das Glücksspiel ihnen vorübergehend Trost, Aufregung oder Ablenkung bieten kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Gedanken von Glücksspielsüchtigen von Person zu Person unterschiedlich sein können und von verschiedenen Faktoren wie dem Schweregrad der Sucht, den persönlichen Umständen und der Persönlichkeit des Betroffenen abhängen. Diese Gedanken tragen jedoch dazu bei, das Suchtverhalten aufrechtzuerhalten und die Sucht fortzusetzen.

Was tun gegen Casino Sucht?

Glücksspielsucht ist ein ernstes Problem, das einen angemessenen Umgang erfordert. Im Folgenden sind einige Schritte aufgeführt, die eine Person unternehmen kann, um gegen die Spielsucht anzugehen:

  1. Das Problem erkennen: Der erste Schritt besteht darin, die Sucht zu erkennen und zu akzeptieren, dass es ein Problem gibt. Dies erfordert Selbstreflexion und die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen.
  2. Professionelle Hilfe suchen: Einen Fachmann wie einen Psychologen, Therapeuten oder Suchtberater aufsuchen, der Erfahrung in der Behandlung von Glücksspielsucht hat. Diese Fachleute können helfen, die Ursachen der Sucht zu erkennen und wirksame Behandlungspläne zu entwickeln.
  3. Suchen Sie Unterstützung: Es ist wichtig, sich Unterstützung von Freunden, Familie oder Selbsthilfegruppen zu holen. Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder verstehen, was man durchmacht, kann hilfreich sein.
  4. Finanzielle Grenzen: Setze finanzielle Grenzen und übertrage die Kontrolle über deine Finanzen einer Person deines Vertrauens. Das minimiert das Risiko, Geld in einem Casino auszugeben.
  5. Vermeide Spielumgebungen: Vermeide Orte, die Glücksspielaktivitäten fördern. Das kann bedeuten, Casinos zu meiden oder den Zugang zu Online-Glücksspielseiten zu blockieren.
  6. Wende dich anderen Aktivitäten zu: Finde gesunde und positive Alternativen zum Spielen. Finde Hobbys, Sport oder andere Interessen, die dich erfüllen und dir helfen, deine Gedanken von der Sucht abzulenken.
  7. Selbstfürsorge: Sorge für dein körperliches und seelisches Wohlbefinden. Achte auf ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung. Suche nach Möglichkeiten, Stress abzubauen, z. B. durch Entspannungstechniken oder Meditation.
  8. Vermeide Versuchungen: Entferne Glücksspiel-Apps von deinem Handy, lösche E-Mail-Abonnements von Glücksspielseiten und meide Situationen, die dich zum Glücksspiel verleiten könnten.
  9. Langfristige Veränderungen: Glücksspielsucht erfordert oft langfristige Veränderungen des Lebensstils und der Denkmuster. Es ist wichtig, sich auf die Ursachen der Sucht zu konzentrieren und gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.
  10. Geduld haben: Der Genesungsprozess von einer Glücksspielsucht kann langwierig sein. Sei geduldig mit dir selbst und akzeptiere, dass es Höhen und Tiefen geben kann. Es ist wichtig, Unterstützung zu suchen und nicht aufzugeben.
Wenn du oder jemand, den du kennst, von Glücksspielsucht betroffen ist, empfehle ich dir dringend, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sucht ist ein komplexes Thema und Fachleute können die besten Ressourcen und Unterstützung bieten, um mit der Sucht umzugehen.

Wie ticken Spielsüchtige?

Glücksspielsüchtige können in vielerlei Hinsicht "ticken". Im Folgenden sind einige Merkmale und Verhaltensweisen aufgeführt, die bei Menschen mit einer Glücksspielsucht auftreten können:

  1. Glücksspielfixierung: Glücksspielsüchtige können eine überwältigende Fixierung auf Glücksspielaktivitäten haben. Sie denken häufig an das Glücksspiel, planen ihre nächsten Spielrunden oder überlegen, wie sie an Geld kommen, um spielen zu können.
  2. Kontrollverlust: Ein charakteristisches Merkmal der Glücksspielsucht ist der Kontrollverlust über das Spielverhalten. Spielsüchtige haben Schwierigkeiten, mit dem Spielen aufzuhören oder ihre Einsätze zu begrenzen, auch wenn sie sich dies vorgenommen haben.
  3. Erhöhung der Einsätze: Um den gleichen Nervenkitzel und die gleiche Befriedigung zu erreichen, erhöhen viele Spielsüchtige im Laufe der Zeit ihre Einsätze. Sie setzen größere Geldbeträge ein, um den gleichen Nervenkitzel zu erleben wie zu Beginn ihrer Glücksspielkarriere.
  4. Verheimlichung des Spielens: Spielsüchtige neigen dazu, ihr Spielverhalten vor anderen zu verheimlichen. Sie können lügen, um ihre Spielaktivitäten zu verbergen, Geldprobleme zu verschleiern oder ihre Zeit in Casinos oder bei Online-Glücksspielen zu verheimlichen.
  5. Vernachlässigung anderer Pflichten: Glücksspielsucht kann dazu führen, dass Menschen ihre Verpflichtungen in den Bereichen Arbeit, Familie, Bildung oder soziales Engagement vernachlässigen. Sie wenden häufig mehr Zeit, Energie und Geld für das Glücksspiel auf, was zu Konflikten und negativen Auswirkungen auf ihr Leben führen kann.
  6. Finanzielle Schwierigkeiten: Glücksspielsucht geht häufig mit erheblichen finanziellen Problemen einher. Menschen mit einer Glücksspielsucht können Geldprobleme haben, einschließlich Schulden, Diebstahl oder Betrug, um ihr Glücksspiel zu finanzieren.
  7. Emotionale Turbulenzen: Glücksspielsucht kann zu starken emotionalen Schwankungen führen. Spielsüchtige können zwischen Euphorie nach einem Gewinn und Verzweiflung oder Reizbarkeit nach einem Verlust schwanken. Diese emotionalen Turbulenzen können zu Stress, Angst, Depressionen und anderen psychischen Problemen führen.
  8. Rückzug und Isolation: Manche Glücksspielsüchtige ziehen sich von sozialen Kontakten und Aktivitäten zurück. Sie verbringen immer mehr Zeit allein mit dem Glücksspiel und vernachlässigen ihre sozialen Beziehungen.
Diese Merkmale sind nicht bei allen Glücksspielsüchtigen gleich stark ausgeprägt. Die Schwere und der Verlauf der Glücksspielsucht sind individuell verschieden. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich bei der Spielsucht um eine ernsthafte Erkrankung handelt, deren Bewältigung professionelle Hilfe erfordert.

Quellen: